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Diese recht neue Berliner Dixieland Band bezeichnet ihre Musikrichtung als Hot Jazz, womit die Musik der Roaring Twenties, der Wilden Zwanziger Jahre gemeint ist. Fünf erfahrene Musiker spielen seit 2014 die klassischen Instrumente des traditionellen Jazz: Posaune, Klarinette, Tuba, Banjo und Waschbrett. Dazu kommt Gesang. Auf dem Programm stehen überwiegend Titel, die heutzutage kaum bekannt sind, obwohl sie in Anspruch und Gefälligkeit den allseits bekannten Standardstücken in nichts nachstehen. Selbstverständlich darf dazu (Swing) getanzt werden.
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Dixieland Bands gibt es viele in Berlin und offensichtlich auch noch zahlreiche Musiker, welche von diesem Stil begeistert sind. Folglich versammelte Harald Hertel Anfang 2014 vier weitere Musiker um sich und gründete eine Hot Jazz Band. Die vergleichsweise junge Besetzung pflegt seitdem mit Begeisterung den Musik-Stil, der vor fast 100 Jahren entstanden ist. Daran erinnert auch die Schreibweise des Band-Namens, denn vor 1920 war von "Jass" die Rede. Das war anfangs der New Orleans Jazz und später der Dixieland, wobei die Übergänge fließend sind. Zusammengefasst war das die Zeit des Hot Jazz, und entsprechend klingt auch die Band. Entscheidend trägt dazu der Rhythmus bei, bestehend aus Tuba, Banjo und Waschbrett. Die Melodie spielen meistens Posaune und Klarinette oder Sopran-Saxophon, und auch der temperamentvolle Gesang des Band-Leiters prägt den musikalischen Eindruck. Gelegentlich übernimmt auch die Tuba einen Melodieteil, und jedes Instrument wird reichlich mit Solopassagen bedacht. Die Besetzung soll überschaubar bleiben, deshalb wird zumindest vorerst ohne Trompete und Klavier gespielt.
Wie beim traditionellen Jazz üblich kommen die Musiker weitgehend ohne elektrische Verstärkung aus, lediglich für den Gesang gibt es ein Mikrofon. Dadurch kann die Band auch gut im Freien spielen und wird gerne für Garten- und Sommerfeste engagiert oder auch als Marching Band.
Eines der "neueren" Stücke im Repertoire der Band ist der "Wild Cat Blues" aus dem Jahre 1927, vom Publikum oft gewünscht und von den Musikern gerne gespielt. Wirklich alt hingegen ist "Chinatown", komponiert 1906, aber immer noch weit verbreitet. Wer hingegen kennt "Put On Your Old Grey Bonnet" (1909) oder "Oh Sister Ain’t That Hot" (1923)? Nicht nur für traurige Anlässe steht "New Orleans Function" auf dem Programm. Zur Beerdigung eines Jazz-Fans im Stil einer "New Orleans Funeral" gab es bereits Engagements auf dem Friedhof, bis zur Beisetzung mit getragenen Weisen, danach musikalisch etwas aufgelockert.
Erste Auftritte erfolgten an Spielstätten mit genügend Platz zum Tanzen, und die Swing-Gemeinde ließ nicht lange auf sich warten. Hervorzuheben ist hier das Bräustübl am Müggelsee, gerne besucht von Anhängern des Lindy Hop und Balboa. Sehr geehrt fühlten sich die Musiker, als sie schon kurze Zeit nach Band-Gründung ins deutsche Dixieland-Mekka eingeladen wurden. Im Rahmen der jährlichen Dresdener Jazz-Woche gab es ein Engagement für "Dixieland am Külz". Bald darauf ging's nach Weimar zu einem Konzert im Gewölbekeller der Stadtbücherei. Es folgte ein Auftritt vor der stimmungsvollen Ruinenkulisse der Wasserburg Gerswalde zum "Jazz-Fest Uckermark" und am Tag darauf die Teilnahme am "Hot Jazz Festival" im KulturGut Marzahn. Mit einem Jazz-Konzert im Kulturgüterschuppen in Ortrand begeisterte die Band die Jazz Fans in der Lausitz. Erneut stand Dresden auf dem Programm, diesmal zum "Biergarten-Dixie" am Strand der Elbe. Erstmals "reiste" die Band nach Spandau und nahm wieder am "Hot Jazz Festival" teil, die Freilichtbühne an der Zitadelle bot einen idyllischen Rahmen. Etwas weiter ging es zu einem Konzert mit Meeresrauschen und Ostseeluft auf Usedom in der Kurmuschel von Bansin.
Bereits mehrfach war die Band in den renommierten Berliner Jazz-Kneipen "Die kleine Weltlaterne" und "Yorckschlösschen" zu hören. Mehrmals im Jahr richten die Jass Tigers ein Konzert im "Knofel-Keller" (Prenzlauer Berg) aus, zu dem Jazz Fans wie Swing-Tänzer gleichermaßen zu strömen pflegen. Immer wieder gab es Engagements vom Jazz-Club Karlshorst, mal zur Riverboat Shuffle, mal auf dem Festland.
In Weimar gelang es Frauke Winkelmann, die Musiker in einer Pause für wenige Minuten zusammenzuhalten, und es entstand obiges Foto.